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SOFTSONIC GG
Ein Meta-Individuum in Form eines pluralen Kopfwesens entdeckt mit Hilfe von digitalen Kommunikationstechnologien in Clicks und Scrolls, entkörperlichte und bewusstseinserweiternde Formen der Wahrnehmung und Berührung. Das menschliche und das digitale Objektgedächtnis (DOME) sind zu einem großen Klumpen verschmolzen, aus dem assoziative Körper nur noch als Gedankenträger einer gegenwärtigen Zeitempfindung aufblitzen. Kaum gewinnen sie an Kontur da verflüssigen sie sich schon wieder und bieten den Zuhörer*innen keine genauere Ortung des Handlungsgeschehens. Satzfetzen aus Gedankenströmen, Traumsequenzen und Theoriewolken werden in mehrschichtige konstruierte Rhythmen aus Sprache und Gesang zu mobilen Denkgebäuden montiert und in einem voranschreitenden Tempo, in die Länge der Möglichkeiten getrieben, umgebaut. Die aus dem Bühnensetting herausragenden Köpfe von Polyphrenic Creatures führen, unterstützt von drei Performer*innen, als lebendige Stillleben durch eine softsonic kristallisierende Schwammlandschaft aus Synapsenfeldern, Erinnerungskratern und bröckelnden Informationsfassaden symptomatischer Begebenheiten. Ein Live Audio Drama und visuell- auditive Immersion, das die Zuhörer*innen zu einem Bad in ein mental sinnliches Spektrum sprachlicher und körperlicher Verflüssigungszustände einlädt. Das Zuhören wird hier zu einer aktiven Handlungsform.
In englischer und deutscher Sprache / Länge: 60 min
Softsonic GG wurde 2017 im District / Kunst- und Kulturförderung Berlin aufgeführt und durch die Mittel der dezentralen Kulturarbeit Tempelhof-Schöneberg gefördert.
AUDIO EXCERPT:
Fotos: District/ Emma Haugh
Konzept / Performance: Polyphrenic Creatures (Ulrike Bernard & Amelie Marei Loellmann) mit Cornelia Herfurtner, John MacLean, Ayca Nina Zuch
Dramaturgische Beratung: Greta Granderath
Technische Unterstützung: Klaas Hübner, Steffen Friedersdorf
Stimmliche Beratung: Ela Spalding
Sprecherinnen Lichtstatuen: CoCo, Juliane Henrich
Kamera (Dokumentation): Yalda Afsah, Juliane Henrich
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